1. Schweinburg als Zukirche von Falkenstein
Die geschichtliche Entwicklung Kleinschweinbarths gleich in vieler Hinsicht jener der übrigen Orte des Weinviertels, insbesondere der nördlichen Grenzgebiete des heutigen Verwaltungsbezirkes Mistelbach. Durch Jahrhunderte war unser Gebiet ein Teil der Diözese Passau, deren Bereich nicht nur große Teile des heutigen Bayern umfaßte, sondern sich auch in östlicher Richtung bis an die March erstreckte. Eine ähnliche große Ausdehnung hatten zu jener Zeit auch die Dekanate. Der nördliche Teil des Verwaltungsbezirkes Mistelbach bildete der Dekanat "an der Hohenleiten". Es umfaßte auch die nunmehr in Tschechien gelegenen Orte Felsberg und Garschönthal sowie einige Ortschaften des Verwaltungsbezirkes Gänserndorf. Da die meisten Pfarren ursprünglich ebenfalls sehr große Gebiete einschlossen - 22 Ortschaften bildeten den Pfarrsprengel Falkenstein, zu dem auch Kleinschweinbarth zählte -, wurden sie in Vikariate unterteilt. Diese Vikariate dürfen nicht mit den Vikariaten unserer Zeit verwechselt werden. Sie wurden von den Vikaren betreut, bei denen es sich um sogenannte Gesellpriester handelte, die vom Pfarrer bestellt und besoldet wurden. Die Vikariate blieben aber stets von der Mutterkirche abhängig. Mit Ausnahme des Begräbnisrechtes hatten sie meist alle pfarrlichen Rechte.
Zur wirtschaftlichen Sicherstellung wurde jede Pfarre bei ihrer Gründung mit Grundbesitz und gewissen Rechten ausgestattet, aus welchen Einkommen Sach- und Personalaufwand gedeckt werden mussten. Außerordentliche Baukosten, für deren Deckung das Einkommen der Pfarre nicht ausreichte, mussten vom Patron getragen werden.
Anfang des 14. Jahrhunderts wurden von den Herren von Sweinbart in Stützenhofen ein kleines Herrschaftsbenefizium errichtet. Aller Wahrscheinlichkeit nach entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts das Vikariat Ottenthal.
Die Bevölkerung der Orte Guttenbrunn und Kleinschweinbarth besuchte obwohl diese beiden Orte nicht zum Vikariat Ottenthal gehörten, im 16. und 17. Jahrhundert ebenfalls den Gottesdienst in Ottenthal. Die alte Wegbezeichnung "Kirasteig" in der Katastralgemeinde Kleinschweinbarth erinnert noch an diesen Kirchgang.
Kleinschweinbarth gehörte bis zur josefinischen Pfarregulierung 1783/84 zum Pfarrsprengel Falkenstein. Im Zuge dieser Neuordnung wurde Kleinschweinbarth mit Stützenhofen zu einer Pfarre vereinigt. Diese Reform bewirkte in den beiden Gemeinden auch eine Änderung der Schulverhältnisse.
Bisher war Stützenhofen nach Kleinschweinbarth eingeschult und der Religions- unterricht war durch die Falkensteiner Geistlichkeit erteilt worden. Die Errichtung der Lokalkaplaine Stützenhofen führte auch zur Schulgründung in diesem Ort. Der Religionsunterricht wurde nun in beiden Gemeinden duch den Pfarre von Stützenhofen erteilt.

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